Oder: Warum ihr auch merkwürdigen Keywords eine Chance geben solltet
Ihr kennt das vielleicht: Ihr öffnet die Google Search Console oder das SEO-Tool eures Vertrauens, um mal wieder einen Blick auf die Keywords zu werfen, mit denen eure Webseite gefunden wird. Viele davon sind alte Bekannte, die für stetigen Traffic sorgen, andere habt ihr schon eine Weile im Blick und sie scheinen weiter Relevanz zu gewinnen. Zeit, die Webseite auch für diese Keywords zu optimieren. Aber, halt – was ist das? Manchmal findet ihr bei solchen Checks auch Keywords, mit denen ihr nie im Leben gerechnet hättet. In unserem Fall: Jappy.
Was ist Jappy – und warum?
Jappy ist ein soziales Netzwerk, das es bereits seit 2001 gibt. Es hat schon früh auf bekannte Mechaniken wie Likes, Kommentare und die Möglichkeit, einer Seite zu folgen, zurückgegriffen. Dazu kamen Optionen, um zu flirten oder Leute in der Nähe kennenzulernen. 2016/2017 gab es einige größere Funktions- und Design-Updates, alles in allem existiert Jappy aber bis heute.
Aber was hat Jappy nun mit uns zu tun? Eigentlich gar nicht viel. Wir haben Ende 2023 in einem Blogbeitrag über Soziale Netzwerke der letzten 20 Jahre auch über Jappy berichtet und damit scheinbar einen Nerv getroffen. Der Beitrag an sich fährt jeden Monat hohe Zugriffszahlen ein und wie der Blick in die Keywords nun zeigt, scheint Jappy nicht unschuldig daran zu sein. Wir müssen zugeben: Dass das Netzwerk eine so große Fangemeinde zu haben scheint, hatten wir nicht auf dem Schirm. Das ist eine überraschende Erkenntnis – und auf jeden Fall interessant.
Mit SEO auf der Nostalgiewelle mitreiten
Solche auf den ersten Blick skurrilen Fundstücke solltet ihr auf jeden Fall einer kurzen Prüfung unterziehen – vielleicht handelt es sich um DAS Keyword, das eure Zugriffszahlen verdoppelt 😉 Doch auch wenn das Keyword jeden Monat „nur“ ein mittelhohes Suchvolumen aufweist, kann es für stetigen zusätzlichen Traffic sorgen. Ihr lernt aus solchen Keywords folgendes:
- Sie zeigen euch, wonach eure Zielgruppe genau googelt
- Sie öffnen die Tür zu neuen Content-Ideen
- Sie helfen euch, Suchtrends und Interessen frühzeitig zu erkennen
Woher das Interesse an Jappy genau rührt und ob die Nutzer in unserem Beitrag eine Antwort auf ihre Fragen gefunden haben, wissen wir leider nicht. Die Gründe dafür können vielfältig sein: Möglicherweise gab es den ein oder anderen Medienbericht oder einen viralen Beitrag – z. B. ein TikTok-Video wie dieses: „Es ist in den 2000ern und du hängst bei Jappy ab“. Wie die Kommentare bei TikTok zeigen, reicht oft schon die Erwähnung eines Namens, um längst vergessene Erinnerungen zurückzubringen. Viele Nutzer führt der nächste Schritt dann zu Google, um zu sehen, was aus dem Netzwerk geworden ist oder um einfach weiter in Erinnerungen zu schwelgen. So vielfältig Content und Keywords sind, so vielfältig sind auch die Gründe.
Step-by-Step: Was könnt ihr mit Keywords-Fundstücken wie Jappy anfangen?
Eins ist aber sicher: Dieses Beispiel zeigt, dass die Keyword-Liste manchmal interessante Überraschungen birgt, aus denen sich neuer Content entwickeln lässt. So könnt ihr vorgehen:
- Schritt 1: Hinterfragen
Woher kommt das Keyword? In welchem Kontext wird es gesucht? Begebt euch selbst in die Google-Suche und prüft, welche Ergebnisse euch als erstes angezeigt werden. Schaut außerdem, ob es beim Keyword Traffic-Spitzen zu bestimmten Wochentagen, Jahreszeit o.ä. gibt. - Schritt 2: Bewerten
Hat das Thema Potenzial? Passt es (direkt oder indirekt) zu eurem Angebot, eurer Marke oder eurer Zielgruppe? Einen ersten Anhaltspunkt können auch hier die ersten Google-Treffer zum Keyword sein. Welche Seiten werden gefunden? Habt ihr thematische Schnittmengen mit ihnen? Habt ihr Informationen und Mehrwerte zu bieten, die diese Seiten nicht besitzen? Und ganz generell: Passt ihr in die Ergebnisliste? - Schritt 3: Reagieren
Wenn die Bewertung in Schritt 2 positiv ausfällt, geht es an die kreative Arbeit. Überlegt, was ihr machen könnt – wie wäre es mit einem Blogbeitrag zum Thema? Für diesen Weg haben wir uns entschieden. Jappy als soziales Netzwerk ist für uns nicht so relevant, dass wir einen eigenen Blog dazu erstellen wollten – aber warum denn nicht ein wenig auf die Meta-Ebene gehen und einen Beitrag zum Thema SEO und ungewöhnliche Keywords erstellen? Vielleicht eignet sich für euch aber auch ein Instagram-Post besser. Oder ein TikTok-Video. Oder irgendetwas anderes – es gibt viele Möglichkeiten.
Der Schlüssel: die Suchintention verstehen
Viele Ideen für Content-Formate ergeben sich, wenn ihr die Suchintention der Nutzer versteht. In unserem Beispiel können die Beweggründe hinter einigen Suchen so aussehen:
- „community ähnlich wie jappy“ → Suche nach einer neuen Community
- „jappy bilder kommentieren“ → Informationssuche, Anleitung
- „jappy oder Facebook“ → Informationen zu den Vor- und Nachteilen
- „jappy anmelden ältere geräte“ → Informationssuche, Anleitung
Für Nutzer, die nach Alternativen für Jappy suchen, könntet ihr zum Beispiel einen Text – als Blog oder Social Media Post – mit möglichen Sozialen Netzwerken erstellen, in dem ihr zeigt, welche der beliebten Jappy-Features auch dort zu finden sind. Oder ihr erstellt ein kurzes Video dazu, wie man dort Bilder kommentieren kann. Oder wie wär’s mit einem Carousel Post, der die Vor- und Nachteile von Jappy und Facebook handlich zusammenstellt?
Ein anderes Beispiel: Euer Unternehmen stellt eine bestimmte Art von Schrauben her. In eurer Keyword-Liste seht ihr, dass immer wieder Nutzer mit Anfragen zu Tipps & Tricks rund ums Thema Handwerken bei euch landen, obwohl es auf eurer Webseite bisher nur um eure Produkte geht. Dann könnt ihr überlegen, bebilderte Anleitungen oder sogar Videos zu den Arbeiten zu erstellen, nach denen am häufigsten gesucht wird. Wie wäre es mit einem YouTube-Video, das ihr als Mehrwert in eure Webseite einbinden und das ihr mit einem kurzen Erklärungstext verseht? So zeigt ihr euren Besuchern, dass ihr ein kompetenter Fachbetrieb seid – und wie einfach es mit euren Produkten ist, ein ebenso kompetenter Handwerker zu werden.
Fazit
Unerwartete Keywords wie „Jappy“ sind mehr als nur kuriose Ausreißer – sie sind versteckte Türen zu neuen Chancen. Wenn ihr genau hinschaut, ist es gar nicht so schwer, dazu passende relevante Inhalte zu entwickeln, neue Zielgruppen zu erschließen und sogar Produkte besser zu positionieren. Klar, nicht jedes skurrile Keyword wird zum Traffic-Magnet – aber manchmal reicht genau so ein Fund, um frische Ideen zu liefern, die den Unterschied machen. Also: Öffnet regelmäßig eure SEO-Daten, sucht gezielt nach diesen „Schätzchen“ und habt den Mut, daraus etwas zu machen – gerne gemeinsam mit uns.