Corporate Design: Wie ihr euren visuellen Stil findet – und warum ihr nicht zu lange warten solltet

15. Juli 2025 von Viola Beckmann

Stellt euch vor, jemand scrollt durch LinkedIn, nimmt eine Broschüre in die Hand oder stolpert über eure Website. Was bleibt im Kopf? Wenn die Antwort lautet: „Irgendwas mit Blau und einer modernen Schrift“, dann habt ihr vielleicht ein Design – aber noch kein Corporate Design. Denn was euch wirklich sichtbar macht, ist nicht irgendein hübsches Layout. Es ist ein visuelles Gesamtkonzept, das Haltung zeigt, Wiedererkennbarkeit schafft und euch im besten Fall einen ganz eigenen Platz im Kopf eurer Zielgruppe sichert.

Corporate Design K4 Logo und Farben

Corporate Design

Was ist Corporate Design überhaupt?

Corporate Design – kurz CD – ist der visuelle Ausdruck eurer Marke. Es geht dabei nicht nur um ein Logo oder ein Farbschema, sondern um das große Ganze: Farben, Typografie, Bildwelt, Tonalität, grafische Elemente. Alles, was ihr visuell kommuniziert, sollte sich aus einem klaren Designkonzept ableiten.

Ein stimmiges CD zieht sich durch alles, mit dem ihr euch präsentiert: von Social-Media-Posts über Mailings bis zur PowerPoint-Präsentation beim nächsten Pitch. Es wirkt, auch wenn man es nicht immer bewusst wahrnimmt. Und genau das macht’s so mächtig.

Es sagt:
👋 Wer ihr seid
🤙 Wofür ihr steht
🫵 Und ob ihr es ernst meint

 

Warum ist Corporate Design so wichtig?

Ganz einfach: Weil Menschen visuell ticken.
Wenn euer Auftritt jedes Mal anders aussieht, verwirrt ihr mehr, als ihr überzeugt. Ein konsistentes Design hingegen gibt Sicherheit, wirkt professionell und schafft Vertrauen. Und Vertrauen ist die Grundlage jeder Beziehung – auch zwischen Marke und Mensch.

Gutes CD bedeutet:
– Ihr müsst nicht jedes Mal bei null starten
– Eure Inhalte lassen sich schneller erkennen und zuordnen
– Ihr gebt eurer Marke einen echten Charakter

Besonders wichtig wird das, sobald euer Unternehmen wächst oder ihr beginnt, auf mehreren Kanälen gleichzeitig zu kommunizieren. Ohne klare Designregeln geht da schnell die Einheit verloren – und damit auch ein Stück Identität.

Denkt mal kurz an Magenta. An einen einzigen Farbton. Und sofort ist da: Telekom.
Oder die ikonische, geschwungene Schrift von Coca-Cola. Im Fall von IKEA ist es nicht das Logo, das die Marke trägt – sondern die Kombination aus klarer Typografie, viel Weißraum, der ikonischen „IKEA Sans“ und einer ganz eigenen Sprache: locker, direkt, manchmal mit Augenzwinkern.

Diese Marken haben es geschafft, eine Wiedererkennbarkeit aufzubauen, die weltweit funktioniert. Nicht, weil sie die schönsten Designs haben – sondern, weil sie diese Designs konsequent und strategisch über Jahrzehnte gepflegt haben. Das heißt nicht, dass jedes kleine Unternehmen zur bekannten Marke werden muss. Aber es zeigt: Corporate Design wirkt. Und es wirkt vor allem dann, wenn es klar definiert, emotional aufgeladen und konsistent eingesetzt wird. Selbst auf regionaler Ebene können Farben, Schriftzüge oder Bildwelten ausreichen, um eine starke Assoziation auszulösen. Vielleicht habt ihr selbst schon mal gesagt: „Das wirkt irgendwie wie XY.“ Genau das ist die Macht eines starken Corporate Designs.

Es lohnt sich also, früh in diese Klarheit zu investieren – statt später mühsam nachzubessern.

Corporate Design K4 Team am Tisch

 

Wann ist der richtige Moment, sich darum zu kümmern?

Viele denken beim Thema Corporate Design zuerst an den Marken-Relaunch oder den nächsten großen Pitch. Aber ehrlich: Der beste Moment ist nicht der, in dem ihr Visitenkarten drucken müsst, sondern schon viel früher.

Zum Beispiel:
… wenn ihr gerade gründet
… wenn euer Look nicht mehr zu eurem Angebot passt
… wenn euer Team wächst und plötzlich mehrere Leute Inhalte erstellen
… wenn Kund*innen sagen: „Ich hätte euch fast nicht erkannt – sah ganz anders aus als letztes Mal.“

CD ist kein Branding-Feinschliff am Ende eines Projekts. Es ist die strategische Grundlage, auf der alles Weitere aufbaut: EUER FUNDAMENT.

 

Wie findet ihr euren Stil?

Zuerst: Nein, Pinterest ist keine Strategie. Und auch nicht der Satz „Ich will was Cleanes, so wie Apple“. Was ihr braucht, ist eine klare Vorstellung davon, wer ihr seid – und wie ihr das visuell übersetzen könnt. Das geht so:

  1. Der Kern zuerst
    Was macht euch aus? Welche Werte lebt ihr? Wer soll euch wahrnehmen… und wie?
  2. Look entwickeln, nicht nachbauen
    Farben, Schriften, Logo, Bildsprache – all das ergibt sich aus eurem Markenkern. Ein nachhaltiges Produkt wirkt anders als ein innovatives Tech-Startup. Und genau so sollte es aussehen.
  3. Konsistenz reinbringen
    Ihr braucht mehr als ein schönes Logo: Definierte Farben mit festen Codes, klare Regeln für Typografie, Templates für Social Media, Präsentationen, Broschüren etc. Und das Ganze am besten dokumentiert – für euer Team.
  4. Im Alltag testen
    Ein CD muss funktionieren – nicht nur auf dem Moodboard, sondern auch im stressigen Alltag. Also: Wie wirkt es auf Insta? Auf dem Smartphone? Im Newsletter? Ist es lesbar, flexibel, skalierbar?

 

Fazit: Corporate Design ist kein Feinschliff, sondern das Fundament

Ein gutes CD trägt euch durch Plattformen, Formate, Wachstumsschritte und Jahresziele.
Und ja, es darf sich mit euch weiterentwickeln. Aber bitte nicht im Blindflug.

Und am besten: nicht allein.

Wenn ihr gerade an eurem Markenauftritt arbeitet oder euer bestehendes Design auf den Prüfstand stellen wollt, helfen euch vielleicht diese beiden Beiträge weiter:

👉 Was ihr beim Logo-Design beachten solltet
👉 Wie ihr den perfekten Claim findet

Lust auf ein konsistentes, starkes CD, das wirklich zu euch passt? Wir helfen gern.

 

Viola Beckmann

Viola ist Teil des Social Media Marketing Teams bei Konzept 4. Neben der Texterstellung und Organisation von Content hilft sie bei der Erstellung von Designs aus oder findet einen witzigen Spruch für den gemeinsamen Teamchat. Außerhalb der Arbeitszeit findet sie sich meist im World Wide Web wieder und sucht nach dem nächsten Horrorfilm für das abendliche Amüsement.

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