KI als Arbeitskollege?

12. Juli 2023 von Viola Beckmann

Aktualisiert am 03.09.2025: Die Arbeit mit und rundum Künstliche Intelligenz hat in den vergangenen 2 Jahren riesige Sprünge gemacht. Und so nun auch dieser Beitrag.


Vor zwei Jahren, als wir diesen Beitrag verfassten, fühlte sich die Arbeit mit Künstlicher Intelligenz noch wie eine spannende neue Ära an. KI-Tools wie ChatGPT, Cohesive, Midjourney oder Adobe Firefly waren faszinierende Helfer, die unser Online-Erlebnis durch personalisierte Inhalte und verbesserte Suchergebnisse erleichterten. Heute sind sie nicht nur Helfer, sondern tief integrierte Kollegen. Was damals noch als „Zukunftsmusik“ galt, ist längst in unseren Arbeitsalltag eingezogen.

Die Frage lautet nicht mehr, ob wir mit KI arbeiten, sondern wie effektiv wir es tun.

Beispiele und Einsatzgebiete von Künstlicher Intelligenz im Alltag

Egal, ob in Suchmaschinen wie Google, Safari und Bing, in den Social Media oder sogar innerhalb von Streamingdiensten – überall kommt KI zum Einsatz.

Die nervenden Spam E-Mails werden direkt in das Spam-Postfach gefiltert? Auch hier ist eine KI am Werk, die diese Mails erkennt und in eigene Ordner verschiebt.

Die schnellste Route oder lieber eine Route, die nachhaltig auf euer Fahrverhalten angepasst ist? In der Navigation ist Künstliche Intelligenz schon seit vielen Jahren im Einsatz und ermöglicht effizientes Fahren.

Das Smartphone nutzt Gesichtserkennung, bei der das eigene Gesicht in verschiedenen Situationen erkannt wird.

Diese Beispiele zeigen, dass KI bereits ein fester Bestandteil von Services und Technologien ist, die wir nutzen. Aber wie können wir diese Technik in neuen Szenarien einsetzen? Was kann die heutige Künstliche Intelligenz leisten und welche Auswirkungen hat das auf unseren Arbeitsalltag?

KI als Arbeitskollege

Die Kernbotschaft von damals hat heute noch mehr Gültigkeit: KI ist kein Ersatz für den Menschen. Vielmehr ist sie unser Partner. Der Begriff „Augmented Intelligence“ (erweiterte Intelligenz) beschreibt es perfekt: KI ergänzt und verstärkt unsere Fähigkeiten, statt sie zu ersetzen.

Unsere Aufgabe als Fachleute verändert sich. Statt nur Inhalte zu erstellen, werden wir zu Dirigenten der KI. Wir geben die strategischen Vorgaben, bewerten die Ergebnisse und fügen das entscheidende menschliche Element hinzu: Kreativität, Empathie und strategisches Denken. Wir sind diejenigen, die das generierte Material mit Authentizität aufladen und sicherstellen, dass es unseren Markenwerten entspricht. KI ist nicht die Antwort, sie ist der Weg, wie wir schneller zur richtigen Antwort gelangen.

 

KI-Unterstützung im Büro: Von Transkripten bis zur Aufgabenplanung

Die wahre Revolution liegt nicht mehr nur in der Kreation, sondern in der Automatisierung und Optimierung alltäglicher Aufgaben. KI fungiert als intelligenter Assistent, der repetitive und zeitintensive Arbeiten übernimmt, damit wir uns auf die wirklich wichtigen Dinge konzentrieren können.

Transkription und Meeting-Management: Nie wieder mühsam Besprechungen protokollieren! Tools wie Otter.ai oder Trint können Meetings in Echtzeit transkribieren, Sprecher erkennen, die wichtigsten Diskussionspunkte zusammenfassen und sogar automatisch eine Liste der nächsten Schritte erstellen. Das spart nicht nur Zeit, sondern stellt auch sicher, dass keine wichtige Information verloren geht.

Aufgaben- und Projektmanagement: KI ist in Tools wie Asana, Trello oder Notion integriert und hilft, den Überblick zu behalten. Sie kann Aufgaben aus Chat-Nachrichten oder E-Mails ableiten, Projekt-Zeitpläne optimieren, potenzielle Risiken vorhersagen oder Teammitgliedern die passenden Ressourcen zuweisen. Sie wird zum unsichtbaren Projektmanager, der alles im Blick behält.

Die Integration in Office-Anwendungen: Ein weiterer großer Fortschritt ist die direkte Integration von KI in die Software, die wir täglich nutzen. Microsoft 365 Copilot beispielsweise, oder ähnliche Tools in Google Workspace, helfen direkt in Word, Excel und PowerPoint. Sie schreiben E-Mails in Outlook, erstellen Präsentationen aus Stichpunkten in PowerPoint oder analysieren komplexe Daten in Excel – alles einfach per Texteingabe.

Personalisierte Kommunikation: KI-Tools helfen Vertriebs- und Marketingteams, personalisierte E-Mails oder Nachrichten in großem Umfang zu erstellen. Anstatt generische Newsletter zu verschicken, analysiert die KI Kundendaten und erstellt individuelle Botschaften, die auf das jeweilige Interesse zugeschnitten sind. Beispiele sind Jasper, Synthesia (für KI-Videos) oder Integrationen in CRM-Systemen wie Salesforce Einstein.

Intelligente Datenauswertung: Große Datenmengen manuell zu analysieren, ist fast unmöglich. KI-Tools können riesige Datensätze in Minuten durchkämmen, Trends identifizieren und Berichte erstellen. Ob es um die Analyse von Kundenfeedback, Markttrends oder die Leistung von Webseiten geht – die KI liefert die entscheidenden Erkenntnisse, die als Grundlage für strategische Entscheidungen dienen.

Effizientes Wissensmanagement: In vielen Unternehmen geht wertvolles Wissen in E-Mails, Dokumenten oder Chatverläufen verloren. Intelligente Suchfunktionen, die auf KI basieren, können unternehmensinterne Daten durchsuchen und die benötigten Informationen innerhalb von Sekunden finden. Dies macht die Einarbeitung neuer Mitarbeiter schneller und sorgt dafür, dass alle Teammitglieder Zugang zu den gleichen, aktuellen Informationen haben.

Automatisierter Kundenservice: KI-gesteuerte Chatbots und virtuelle Assistenten sind heute in der Lage, Kundenanfragen rund um die Uhr zu beantworten. Sie können häufig gestellte Fragen klären, Bestellungen verfolgen oder technische Probleme lösen, bevor ein menschlicher Mitarbeiter überhaupt eingreifen muss. Dies entlastet die Service-Teams und sorgt für eine höhere Kundenzufriedenheit.

 

KI als strategischer Sparringspartner

ChatGPT hat sich von einem faszinierenden Experiment zu einem unverzichtbaren Werkzeug für viele Branchen entwickelt. Es geht nicht mehr nur darum, dass eine Maschine kommunizieren kann. Es geht darum, dass sie ein leistungsstarker Partner zur Optimierung von Arbeitsabläufen ist.

Die ursprüngliche Annahme, dass KI nur auf Basis vorhandener Informationen arbeitet und daher nicht wirklich kreativ sein kann, hat sich relativiert. Moderne KI-Modelle können aus dem gegebenen Input thematische Zusammenhänge nicht nur erkennen, sondern auch auf neue, unerwartete Weise kombinieren. Mit einer nahezu unbegrenzten Wissensbibliothek wie dem Internet ist die Fähigkeit der KI, neue Ideen zu generieren und komplexe Probleme zu lösen, beispiellos.

Die große Frage ist nicht mehr, ob Arbeitsplätze übernommen werden, sondern wie sich unsere Arbeit durch diese Technologie verändert. Im Social-Media-Bereich nutzen wir KI heute als Turbo-Booster für unsere Effektivität:

  • Content-Generierung: KI-Tools helfen, Texte, Posting-Vorschläge und Ideen für Social Media in Sekundenschnelle zu erstellen.
  • Strategische Unterstützung: Mit gezielten Fragen kann die KI Pain Points der Zielgruppe identifizieren, Artikel strukturieren oder passende Hashtags vorschlagen.
  • Workflow-Optimierung: Die KI formatiert Texte, übersetzt Inhalte oder passt diese an verschiedene Plattformen an.

Dennoch bleibt menschliche Expertise unerlässlich. Die KI hat kein intuitives Verständnis für die Markenidentität (CI) eines Unternehmens oder die gewünschte Tonalität. Sie kann nicht einschätzen, ob ein Text seriös, verspielt oder informativ sein soll, welche internen Absprachen es gibt oder welche Regeln zu beachten sind. Das unterscheidet jahrelange Expertise von einer rein datenbasierten Maschine.

 

Von der Spielerei zum unverzichtbaren Partner

Während Tools wie ChatGPT als vielseitige Allrounder bekannt sind, hat sich die KI-Landschaft massiv ausdifferenziert. Für spezifische Aufgaben gibt es heute hochspezialisierte KI-Tools, die einen optimierten Workflow ermöglichen und Ihre Effizienz steigern.

Für Video und Content-Creation: Tools wie Synthesia oder HeyGen revolutionieren die Video-Produktion. Sie können aus einem einfachen Text-Prompt realistische Avatare generieren, die mit verschiedenen Stimmen und Emotionen sprechen. Das spart enorm viel Zeit und Kosten bei der Erstellung von Erklärvideos, Schulungsmaterialien oder Marketing-Clips. Auch Adobe Premiere Pro hat mittlerweile intelligente Funktionen, die Sprechpausen automatisch entfernen oder den Schnitt basierend auf Audio analysieren.

Für Recherche und Wissensmanagement: KI-gestützte Recherche-Tools wie Perplexity oder Elicit gehen weit über eine normale Google-Suche hinaus. Sie können wissenschaftliche Artikel und Dokumente durchforsten, die wichtigsten Erkenntnisse zusammenfassen, Quellennachweise liefern und sogar logische Schlussfolgerungen ziehen. So können Sie in Minuten eine umfassende Literaturrecherche durchführen, die früher Tage gedauert hätte.

Für die Datenanalyse: In Unternehmen entstehen täglich enorme Mengen an Daten. KI-Tools wie Tableau oder Microsoft Power BI nutzen maschinelles Lernen, um in diesen Daten automatisch Muster und Trends zu erkennen, die ein menschliches Auge übersehen würde. Sie können präzise Prognosen erstellen und interaktive Dashboards generieren, die die wichtigsten Kennzahlen übersichtlich aufbereiten.

Für die Rechtschreibprüfung und Stil: Ein einfacher Grammatik-Check ist längst nicht mehr alles. Tools wie Grammarly oder Linguix nutzen KI, um nicht nur Rechtschreibfehler zu korrigieren, sondern auch den Satzbau, die Lesbarkeit und den Stil zu verbessern. Sie geben Empfehlungen für eine professionellere oder freundlichere Tonalität und helfen, die Kommunikation zu optimieren.

Die Zukunft der Künstlichen Intelligenz

Sie haben Recht, lassen Sie uns den Blick weiten und die Zukunft der KI in der Arbeitswelt etwas allgemeiner betrachten. Was einst als Vision galt, ist jetzt der Ausgangspunkt für die nächste Welle der Innovation.

Die Zukunft der KI: Von der Assistenz zur Kollaboration

Was vor Kurzem noch als die Zukunft der KI galt, ist längst die Gegenwart. KI-gestützte Tools sind nicht mehr nur ein Trend, sondern ein integraler Bestandteil der modernen Arbeitswelt.

Die Ära, in der KI lediglich Aufgaben auf Befehl erledigte, weicht dem Zeitalter der autonomen KI-Agenten. Diese Systeme sind in der Lage, nicht nur auf Anweisungen zu reagieren, sondern selbstständig komplexe Aufgaben zu planen, auszuführen und zu optimieren. Stellen Sie sich vor, eine KI verwaltet nicht nur Ihre Meeting-Protokolle, sondern koordiniert selbstständig Termine, lädt die richtigen Personen ein und stellt sicher, dass alle benötigten Dokumente bereitliegen.

Diese Entwicklung geht Hand in Hand mit der zunehmenden Vernetzung von KI-Systemen. Statt vieler einzelner Tools, die jeweils eine spezifische Aufgabe erledigen, sehen wir eine wachsende Integration. Marketing-KI’s können direkt mit der KI in der Vertriebssoftware kommunizieren, um die besten Leads zu identifizieren und personalisierte Angebote zu erstellen – ganz ohne manuelle Übergabe.

Der Blick in die Zukunft ist spannend.

Fazit

Während wir vor zwei Jahren noch sagten, KI stecke im Social Media Marketing in den Kinderschuhen, hat sie inzwischen gelernt zu gehen, zu laufen und zu rennen. Sie hat sich in fast alle Branchen integriert und ist aus dem Büroalltag nicht mehr wegzudenken. Unternehmen, die sich diesen Wandel zu eigen machen, nutzen KI nicht nur zur Effizienzsteigerung, sondern als strategischen Wegbereiter für Wachstum und Innovation.

Es geht nicht mehr darum, ob wir mit KI arbeiten, sondern wie wir sie verantwortungsvoll und kreativ einsetzen, um gemeinsam die Zukunft zu gestalten.

Viola Beckmann

Viola ist Teil des Social Media Marketing Teams bei Konzept 4. Neben der Texterstellung und Organisation von Content hilft sie bei der Erstellung von Designs aus oder findet einen witzigen Spruch für den gemeinsamen Teamchat. Außerhalb der Arbeitszeit findet sie sich meist im World Wide Web wieder und sucht nach dem nächsten Horrorfilm für das abendliche Amüsement.

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